Latein

An unserer Schule wird Latein in der Langform (ab der 3. Klasse, sechs Jahre) und in der Kurzform (ab der 5. Klasse, vier Jahre) angeboten. In der 3. Klasse besteht die Wahlmöglichkeit zwischen Latein und Französisch. Schüler, welche Latein wählen, können sich in der 5. Klasse zwischen Spanisch, Italienisch, Russisch und Altgriechisch *) als dritter Fremdsprache entscheiden. Diejenigen, die in der 3. Klasse Französisch gewählt haben, haben ab der 5. Klasse verpflichtend Latein in der Kurzform.

Elementarunterricht

Im Elementarunterricht erwerben die Schülerinnen und Schüler einen lateinischen Basiswortschatz und grundlegende Kenntnisse in der Formen- und Satzlehre, die Voraussetzung für die anschließende Lektürephase sind. Als Unterrichtsgrundlage werden die zur Zeit modernsten und von didaktischen Gesichtspunkten her am besten aufbereiteten Lehrbücher, die in Österreich approbiert sind, verwendet (für vierjähriges und sechsjähriges Latein entsprechend adaptierte Ausgaben des Lehrbuches "Medias in Res"). Im Unterschied zu Deutsch und zu den modernen Fremdsprachen, in denen spontane mündliche Kommunikation und situationsbezogene Artikulationsfähigkeit im Vordergrund stehen, steht im Lateinunterricht eine solide, unspektakuläre, konzentrierte und bewusste Beschäftigung mit dem Text im Mittelpunkt, die das Erlernen, Erkennen und Analysieren von sprachlichen und grammatikalischen Strukturen und inhaltlichen Zusammenhängen sowie eine entsprechende wortgetreue Übersetzung ins Deutsche zum Ziel hat. Grundsätzlich wird dabei auf das Prinzip der Nachhaltigkeit geachtet, d. h. das exakte Arbeiten am Text vermittelt Fähigkeiten, die weit über das Unterrichtsfach Latein hinaus nutzbar sind und Problemlösungskompetenzen fördern können.  Zusätzlich bietet der Elementarunterricht altersgemäße Informationen zu Sagen und Mythen, zu Religion und Alltagsleben, zu großen Persönlichkeiten und bedeutenden historischen Ereignissen in der antiken Welt. Moderne Medien werden bei Bedarf und zielgerichtet eingesetzt.

Lektüreunterricht

In der Lektürephase steht die gründliche Auseinandersetzung mit Originaltexten im Zentrum der Unterrichtsarbeit, wobei inhaltliche Kriterien, Interpretation, Kritik und die sprachlich korrekte und adäquate Übersetzung in den Vordergrund treten. Die behandelten Themen sind vielfältig: Mythos und Geschichtsschreibung, Religion, Liebeslyrik, Epik und Briefliteratur, Fachschriftstellerei, Texte zum Alltagsleben und zu philosophischen Problemen, Texte aus den Evangelien und zum Christentum, Inschriften, Texte aus dem Mittelalter, aus der Renaissance und der Neuzeit …
Antike Mythen und Sagen, mythologische und historische Persönlichkeiten, die in diesen Texten vorgestellt werden, entfalten bis heute eine kaum abschätzbare Wirkung auf Literatur, Musik und bildende Kunst. Die Systematisierung des Rechts, die Entwicklung des rationalen Denkens, Theorien zum Staat und Verfassungsentwürfe, die Grundlagen des Humanismus und der Aufklärung, grundlegende philosophische Lehrmeinungen und Werthaltungen des Christentums wurden auf Latein erdacht, vermittelt und weiterentwickelt und bilden das identitätsstiftende geistige und kulturelle Gerüst Europas. Latein zu lernen heißt also auch, einen direkten Zugang zu diesen Wurzeln zu erwerben.

Für begabte Schülerinnen und Schüler der Oberstufe besteht – wie in anderen Fächern – auch im Fach Latein die Möglichkeit der Teilnahme an landes- bzw. bundesweiten Wettbewerben.