FACHGRUPPEN - Physik
 

EXPERIMENTALE 2005

Eine Veranstaltung aller 45 OÖ. AHS zum Jahr der Physik

Die naturwissenschaftlichen Arbeitgemeinschaften waren aufgefordert, auf einer Europalette ein Experiment vorzubereiten, das - von einem Impuls angeregt – in einer knappen Minute ohne weitere Einflussnahme abläuft und nach dem Vorbild des Domino-Days das nächste der 45 Experimente einschaltet.
Am 12. Mai wurden die Experimente am Linzer Hauptplatz miteinander verbunden und um 16 Uhr von LSR Präsident Enzenhofer gestartet.
Im  Oktober 2004 ging´s los mit Besprechungen,  Ideensammeln, Materialsuche, Ausprobieren, usw. Das Ergebnis vieler Arbeitsstunden:

Eine klangvolle Präsentation

Zur Eröffnung soll ein Gong mit seiner Klangfülle die Aufmerksamkeit des Publikums fesseln.
Gleichzeitig drückt Wasser aus einem geplatzten Luftballon auf einen Hebel, der eine federbelastete Klappe freigibt und ein Ventil für die Stahlkugeln öffnet. Dabei wird auch ein Stromkreis geschlossen und über einem knatternden Lautsprecher tanzen ein paar bunte Luftballone, die zeigen, dass sich etwas rührt, wenn es laut wird.
So ein Luftballon ist so einfach und alltäglich, dass man erst gar nicht an Physik denkt.
Wenn man ihn aufbläst und wieder auslässt, kann man mit der ausströmenden Luft doch etwas anfangen – der Luftballon wird zum Blasebalg, der Pfeifen zum Tönen bringt.
Die Pfeifen sind so gewählt, dass die Töne einen Dreiklang bilden, damit wir eine Melodie erzeugen können.
Die Zähmung der aus den Luftballonen ausströmenden Luft entpuppte sich als Aufgabe, die eine schrittweise immer größer und komplizierter werdende Apparatur entstehen ließ.
Womit die Öffnungen verschließen? Holz ist zu leicht, also müssen Metallplatten draufdrücken.
Wie diese Verschlüsse wieder öffnen? Wie bei einer Drehorgel heben Noppen auf einer drehbaren Walze die Metallplatten. Das Konstruieren und Ausschneiden bereitete manchen SchülerInnen einiges Kopfzerbrechen. Es ist nämlich gar nicht so einfach die Holznoppen richtig zu formen.

Wie die Walze so langsam und dabei gleichmäßig drehen? Die Schwerkraft soll´s machen: Es gibt sie überall auf der Erde und sie steht kostenlos zur Verfügung. Wie in einer Sanduhr treiben  Stahlkugeln -  das hat sonst bestimmt niemand! – die Walze an. Unsere überdimensionale Sanduhr ist denn auch unser besonderer Stolz. Die 17 000 Kugeln rieseln in einen Behälter, der sich durch das zunehmende Gewicht senkt und damit die Walze dreht.
Doch damit ist es nicht getan. Die Masse würde sich nämlich nicht mit gleich bleibender Geschwindigkeit senken, sondern würde von der Erdanziehungskraft beschleunigt. Unser „Schwerkraftmotor“ braucht also einen „Tempomat“!
Die Lösung: Federn bremsen den Fall! Wären doch alle Tempomaten so einfach herzustellen!
Die lange Schlange von Aufbauten am Linzer Hauptplatz war herrlich anzuschauen, das Wetter war ideal und überall die spannende Frage: Wird es funktionieren? Unser Experiment ist jedenfalls bestens gelaufen.
Schülerzitat: „Die Experimentale ist eine Chance für uns Schüler, naturwissenschaftliche  Fächer einmal andersherum kennen zu lernen und die gelernte Theorie in Praxis umzusetzen. Das Gefühl, ein Teil von einem Ganzen zu sein, das funktionieren muss, um den Impuls weiterzugeben, stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl.“

Mag. Leopold Watzinger