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Philosophie Olympiade 2017/18 – EIN LOB DER PRAKTISCHEN PHILOSOPHIE AN SCHULEN „Ohne Bildung, Bildung und nochmals Bildung wird es nach meiner Einschätzung schwerlich möglich sein, uns vielleicht noch „fit für die Nachhaltigkeit“ zu machen und der Resignation zu entkommen. Und das heißt für mich nicht zuletzt: Wir müssen in den Schulen viel mehr Philosophieren wagen! Und zwar Philosophieren im Sinne der Kantschen praktischen Philosophie „nach dem Weltbegriffe“ für die immer die Frage in Zentrum steht: „Wozu dient das Philosophieren und der Endzweck desselben?“. Ein Philosophieren also, das jederzeit an lebenspraktischen Fragen orientiert ist und auf der Grundlage von intellektueller Offenheit, Denk- Lust und Kreativität nach deren konstruktiven Beantwortung strebt.“ Thomas Moors, Ethikprofessor an der PH Linz, stellte im Rahmen der Siegerehrung der OÖ Philolympics kritische Überlegungen zum Verhältnis zwischen Nachhaltigkeits-Einsicht und ethischer Lebenspraxis an. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die Notwendigkeit des Philosophieunterrichts in Schulen. Nur die Philosophie könne uns zu einer Einsicht, der „Erkenntnis“ führen, dass wir jetzt handeln müssen und nur durch praktische philosophische Überlegungen könnten Möglichkeiten entsprechender Lebenspraxis „konstruiert“ werden. Unsere derzeitige Lebenspraxis radikal in Frage zu stellen, scheint der einzige Weg zu sein, nachhaltige Entwicklung und somit zukunftsorientierte Friedenspolitik zu ermöglichen. Der Wettbewerb Zum fünften Mal haben heuer ca. 40 Schülerinnen und Schüler unserer 8. Klassen am philosophischen Essay-Wettbewerb anlässlich der Internationalen Philosophie - Olympiade (IPO, Philolympics) teilgenommen. Die jungen Philosophinnen und Philosophen haben im Jänner äußerst beeindruckende und gelungene Texte eingereicht. Geschrieben wurden diese Essays zu einem der vier zur Auswahl gestellten Zitate: „Es gibt keinen vorgezeichneten Weg, der den Menschen zu seiner Rettung führt; er Sartre im Interview mit Christian Grisoli: „Entretien avec Jean-Paul Sartre“, Paru 13, Dez. 1945, „Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Karl Marx: Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. MEW [Marx-Engels-Werke], 1, S. 378 „Der Terror des Gleichen erfasst heute alle Lebensbereiche. Man fährt überallhin, Byung-Chul Han: Die Austreibung des Anderen. Gesellschaft, Wahrnehmung und Kommunikation „Wer von der Natur begünstigt ist, sei es, wer es wolle, der darf sich der Früchte nur John Rawls, Eine Theorie der Gerechtigkeit, Frankfurt/Main 1990 S. 122
Die schulinterne Jury hat danach zwei Texte ausgewählt, die an die Oberösterreich-Jury weitergeleitet wurden. Diese Texte wurden von Laura Dannerbauer (8 b) und Arnela Poljo (8a) verfasst. Lauras Text beschäftigt sich Marx Auffassung von der „Religion als Opium des Volkes“. Arnela diskutiert die Frage, ob Sartre mit seiner Behauptung, dass die „Existenz dem Wesen vorausgeht“ Recht haben könnte. Wir gratulieren unseren beiden Schul-GewinnerInnen und allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu den beeindruckenden Leistungen, die die Entscheidung der Jury sehr erschwert haben. Am 16.02. 2018 fand die Jury-Sitzung der OÖ Philolympics statt. Zu Mittag wurden bei der Preisverleihung, welche durch die Sparkasse Linz ermöglicht wurde, die Landessieger bekannt gegeben. Unsere Schülerin Laura Dannerbauer erreichte bei diesem Wettbewerb den 4. Platz und darf somit am mehrtägigen Bundesfinale in St. Virgil/Salzburg teilnehmen. LehrerInnen: Mag.a Markovsky, Mag.a Mitterweissacher, Mag.a Schauer
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